SHI verrät geheimes Rezept für erfolgreiche Online Shops

Die Zukunft des E-Commerce: Künstliche Intelligenz und Social Shopping

Der E-Commerce Day 2019 fand auch dieses Jahr im RheinEnergieSTADION in Köln statt. Am Freitag, den 17.05.2019 kamen Online-Händler, Dienstleister und Anbieter von E-Commerce-Software zusammen, um sich über Neuigkeiten im E-Commerce zu informieren und Geschäftspartner für alle Bereiche des E-Commerce zu finden. Wir waren für Sie vor Ort, um alles über die neuesten Trends zu erfahren und die aktuellen E-Commerce-Buzzwords zu entschlüsseln.

Disruption im E-Commerce

Disruption – Ein Begriff, der sich in verschiedenen Variationen durch nahezu alle Vorträge wie ein roter Faden zog. Es scheinen sich alle Fachleute aus dem E-Commerce einig zu sein, das dem Online-Handel einschneidende Änderungen bevorstehen. Zumeist begründet sich diese Annahme auf der ständigen mobilen Verfügbarkeit. Nicht nur die Online-Shops selbst, sondern auch alle Produkt-Informationen sind immer und überall verfügbar. Der Konsument erhält seine Informationen nicht mehr ausschließlich vom Händler, sondern kann zu einem Produkt Rezensionen anderer Konsumenten, Produktbilder und -videos oder Testberichte als zusätzliche Quellen heranziehen. Die mit der ständigen Verfügbarkeit einhergehende Disruption im E-Commerce beschreibt Claudia Studtmann (Head of Sales, Retail bei facebook) in ihrem Vortrag als einen Wandel von „I am online shopping“ zu „I am always shopping“. Um als Online- oder auch als Offline-Händler auf diese Veränderung des Konsumenten zu reagieren, ist es wichtig, alle Geschäfts- und Marketing-Zweige miteinander so zu verknüpfen, dass der Kunde an allen Touchpoints abgeholt werden kann – Omni-Channel heißt das richtige Werkzeug hierfür.

Mobile First und Social Shopping

Ein essentieller Faktor der ständigen Verfügbarkeit ist die Möglichkeit, nahezu alles über das Smartphone oder Tablet überall zu jeder Zeit erledigen zu können. Und das beschränkt sich längst nicht mehr auf Orte außerhalb der eigenen vier Wände. Auch zu Hause auf dem Sofa neben dem Fernsehen oder vorm Schlafengehen im Bett wird das Smartphone zum ersten Ansprechpartner und Shopping-Assistenten. „Mobile First“ ist nicht nur ein Buzzword, sondern beschreibt die grundlegende Änderung in der Interaktion mit der digitalen Welt und letztendlich auch unsere Art einzukaufen. Auch als Online-Händler sollten Sie die Mobile an erste Stelle setzen und Mobile First sowohl für die Webseite Ihres Online-Shop als auch für Ihre Werbeinhalte und -formate verinnerlichen und Ihre Seiten für Mobile optimieren.

Ein Shopping-Trend, der sich direkt aus Mobile First ableitet, ist das Social Shopping. Hiermit ist aber nicht das gemeinsame Shopping mit der Familie als soziales Event gemeint, sondern Social Media als wichtiger Bestandteil der Customer Journey. Der Trend geht klar dahin, dass Social Media Portale in Zukunft nicht nur als Werbeträger dienen, sondern direkt als Shopping-Plattform fungieren. Social Shopping erspart dem Konsumenten etwaige Seitenwechsel und Recherchen und führt den Kaufimpuls und die Kaufhandlung in einer App zusammen. Die tollen, roten Schuhe auf dem Bild, das Promi XY gepostet hat, gefallen Ihnen? Kein Problem – direkt darunter finden Sie den Buy-Button!

Künstliche Intelligenz und Machine Learning

Um den ständig shoppenden Konsumenten zu einem treuen Kunden Ihres Online-Shops zu machen, müssen Sie im Wesentlichen zwei Schritte durchführen. Erstens: Lernen Sie Ihren Kunden kennen und sehen seine Wünsche voraus. Zweitens: Passen Sie Inhalte, Angebote und Werbung individuell an den jeweiligen Kunden an. Oder anders ausgedrückt: Analyse und Personalisierung. Für beides können Sie sich der Methoden des Machine Learning – seinerseits ein Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz – bedienen. In ihrem Vortrag „Künstliche Intelligenz im E-Commerce – Gestern noch Fiktion, heute schon real“ hat Dr. Ruth Janning (Head of Data Science bei real.de) einige interessante Möglichkeiten aufgezeigt wie Machine Learning zur Automatisierung von Prozessen und zur Personalisierung des Online-Shops genutzt werden kann.

Mit Cluster-Analyse können Sie beispielsweise Ihre Kunden automatisch in Cluster einordnen lassen, um dann deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede für personalisierte Recommendations zu nutzen. Vereinfacht ausgedrückt basieren diese Recommendations auf Annahmen der folgenden Art: Hat Kunde A in einem Cluster ein Produkt gekauft, könnte es Kunde B auch gefallen. Aber auch zur Klassifikation und Anreicherung kann Machine Learning sinnvoll eingesetzt werden. So können Sie mit den richtigen Algorithmen Ihre Produkte automatisch kategorisieren oder fehlende Informationen ergänzen. Wie Frau Dr. Janning in ihrem Vortrag erklärte, ergänzt real.de auf diese Weise fehlende Produktdetails durch Informationen, die aus Beschreibungstexten und Produktbildern extrahiert werden.

Fazit

Im E-Commerce hat ein einschneidender Wandel begonnen, bei dem der Konsument noch mehr in den Vordergrund rückt. Präsenz in den sozialen Medien wird auch für Online-Händler immer wichtiger und Social Shopping bietet neue Möglichkeiten, Ihre Kunden zu erreichen. Um den steigenden Anforderungen nach personalisierten Inhalten nachzukommen, wird Künstliche Intelligenz mehr und mehr zu einem wertvollen Mitarbeiter im E-Commerce-Unternehmen. Der ständig shoppende Konsument stellt Sie als Online-Händler zwar vor die Herausforderung, ständig mit Ihrem Angebot verfügbar sein zu müssen, bietet aber auch die gleichen neuen Chancen. Denn ein ständig shoppender Konsument wird für Sie zu einem ständig verfügbaren Käufer.

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Patricia Kraft, Bereichsleitung Search & Analytics

Patricia Kraft